VON HORST ELLEBRACHT. Sportreporter

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So wurde Uwe Seeler ein Preuße...

Günther Hauschild erinnert sich:

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Frenetisch gefeiert: Fans tragen "Uns Uwe" vom Platz

Ein Blick zurück:

Hamelner Traditionsklub ernennt HSV Idol 1960 zum Ehrenmitglied

 



 

 

 

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Der große Moment:

Uwe Seeler erhält die

07- Ehrenurkunde von

Präsident Hermann Götze

überreicht.

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VON DEWEZET

SPORT-REDAKTEUR

HENNER E. KERL

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Ein Blick in die bunte Hamelner Fußball-Vergangenheit lohnt sich immer. Und da taucht ein Name auf, der untrennbar mit dem deutschen Fußball und vor allem mit dem Hamburger SV verbunden ist: Uwe Seeler. Eigentlich allen Fans noch besser bekannt als "Uns Uwe". Was aber nur noch sehr wenige wissen, der ehemalige Top-Torjäger ist nicht nur Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, Vizeweltmeister von 1966 und die unumstrittene HSV-Ikone, sondern Ehrenmitglied von Preußen Hameln 07.  

Und das nun schon seit 55 Jahren. Damals, am 2. Oktober 1960, wurde der "Dicke" aus Hamburg, wie er auch noch liebevoll genannt wird, ein Preuße. Doch wie kam es dazu? Hamburg und Hameln hatten auf den ersten Blick keine großen sportlichen Gemeinsamkeiten. Aber auf den zweiten schon, denn Uwe Seeler musste damals als Vertragsfußballer - heute für viele undenkbar -  trotzdem noch einen normalen Beruf nachgehen. In diesem Fall als Repräsentant eines großen deutschen Sportartikelherstellers. Und auf seiner Route durch Norddeutschland machte der der HSV-Kapitän auch regelmäßig Station in Hameln.    

 Gleich geht`s los... Auf dem Weg nach Hameln

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Preußen Hameln 07 erkannte die Chance und lud "Uns Uwe" spontan zur Ehrung seiner verdienten Vereinsmitglieder ein. Der spätere Vorsitzende und Präsident der Spielvereinigung, Heinz Mensing, übernahm die Kosten  -  und der überall beliebte Fußball-Star kam tatsächlich. In Begleitung seiner Frau Ilka und von Bruder Dieter nahm Seeler an der Preußen-Feierstunde in der Wilhelm-Raabe-Schule teil.    

     Feierstunde bei den Hamelner Preußen: Ilka und Uwe (linkes Foto)

         Uwe und Dieter (r.) wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Nichts ahnend, dass der damalige Klubpräsident Hermann Götze noch eine dicke Überraschung für den kopfballstarken Mittelstürmer parat hatte. Er ernannte den frischgebackenen Fußballer des Jahres und seinen Bruder  zu Ehrenmitgliedern des Vereins. Doch damit nicht genug. Auch die Stadt ließ sich natürlich nicht lumpen. Oberbürgermeister Helmut Greulich  übergab den Hamburgern im Hochzeitshaus ein Buch von Hameln und einen Band alter Stiche aus der Stadt. Der Besuch des HSV-Idols mobilisierte zudem die Massen und avancierte quasi zu einem Volksfest: "Tausende", so berichtete damals die Dewezet, "säumten die Osterstraße, als die Gebrüder Seeler mit ihren Frauen zum Empfang am Hochzeitshaus vorfuhren." Das waren ebnen noch Zeiten. Trotz aller Ehrungen, so ganz ohne Fußball ging es dann aber doch nicht. Als Zuschauer beim Amateuroberligaspiel der Preußen gegen den VFL Wolfsburg brachte der seinem "neuem Klub" allerdings kein Glück. Hameln verlor vor 3.000 Zuschauern im heutigen Bürgergarten mit 1:4.

                     Im heutigen Hamelner Bürgergarten wurde einst Fußball gespielt 


Wolkenlos: Erinnerungen in luftiger Höhe

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Günther Hauschild, "Ewig werde ich mich an diese Begegnung

mit Uwe Seeler erinnern."

Nicht nur Fußball, sondern auch das Fliegen macht "Paule" sichtlich Spaß...

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Ich erinnere mich noch,als wäre es gestern gewesen: Gerade mal 13 Jahre jung als ich Uwe und Dieter Seeler persönlich kennen lernen durfte. Mein Vater  - Kurt Hauschild -  war zu dieser Zeit Schatzmeister der Hamelner Preußen. Uwe und Dieter Seeler sowie der Vorstand hatten sich in Hasperde in einer Gaststätte verabredet. Dort traf man sich um Einzelheiten zu besprechen. Stolz wie "Oskar"  durfte ich neben Uwe Seeler sitzen und er unterhielt sich mit mir. Anschließend bekam ich ein tolles Foto mit einer ganz persönlichen Widmung von ihm. Ich war stolz und glücklich, meinem Idol so Nahe zu sein. Später habe ich bei Spielen einer Traditionsmannschaft noch dreimal gegen Uwe gespielt und auch ein Bierchen mit ihm getrunken.    


Als die Preußen-A-Junioren Weltfußballer

und Dribbelkünstler Stan Matthews trafen...

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Dank der guten Beziehungen von Preußen Präsident Heinz Mensing und Kurt Hauschild, der Vater von Günther "Paule" Hauschild, kam dieses nicht alltägliche Treffen zustande

 

Hamelner A-Jugend in Stoke-on-Trent / England zu Gast.

1965 überreichten die 07-Verantwortlichen, Heinz Mensing und Kurt Hauschild,

Sir Stanley Matthews eine Plakette aus der Rattenfängerstadt.

Wer war Stanley Matthews? Die alten Hasen unter den Fußballern kennen sicherlich noch den berühmten Trick: Links antäuschen, rechts vorbeigehen und umgekehrt. Diesen Trick beherrschte keiner so perfekt wie Stanley Matthews. Ihm am nächsten kam sicherlich noch die Schalker Sturmlegende Reinhard "Stan" Libuda. Der Ball klebte dabei förmlich an seinem Fuß und mit unglaublicher Geschwindigkeit ließ Matthews seine verdutzten Gegenspieler reihenweise stehen. Mit fairen Mitteln war der Rechtsaußen, der für Stoke City und den FC Blackpool auf Torjagd ging, nicht zu stoppen. Das Privileg, den englischen Ausnahmefußballer einmal persönlich zu treffen, hatte damals die damalige A-Jugend von Preußen Hameln 07.